Derzeit ist unser Alltag noch chaotischer als sonst: Arbeitsalltag, Blogaufbau, Wohnmobil anmelden, Organisatorisches einspielen und nicht durchdrehen bei alldem.

Womo kurz vor TÜV
Das Wohnmobil steht in der Nähe geparkt und wartet auf Gastankprüfung und TÜV. Da wir keine deutschen Papiere mehr von dem Fahrzeug auftreiben konnten, steht nun eine TÜV-Einzelabnahme an. Das heißt ,soweit wir wissen, dass das Mobil bei weitem akribischer durchgecheckt wird, als das bei der einfachen TÜV-Prüfung der Fall gewesen wäre. Hoffentlich besteht unser Niessmann Bischoff den Test. Den etwas aufwendigen Weg eines gebrauchten Wohnmobils aus den Niederlanden nach Deutschland beschreibe ich Euch nochmal Schritt für Schritt in der Rubrik KNOW-HOW.

Blog kurz vor Start
Der Blog AUF NACH NEULAND wächst, zumindest arbeite ich  neben Job und allen Familienaktivitäten kontinuierlich daran. Manchmal wache ich um 4 Uhr nachts auf und muss mir Gedanken notieren, Ideen festhalten. Ich setze mich an den Schreibtisch und die Zeit bis zum Hellwerden vergeht so schnell. Um 6 klingelt der Wecker und erinnert mich daran, dass Zeit ist, Frühstück für die Kinder vorzubereiten.

Trailer im Küchenstudio
Am letzten Wochenende haben Andi und die Kinder und ich unseren kleinen Trailer für unseren Blog gedreht und geschnitten. Unsere Küche verwandelte sich in ein Studio, ein Aufziehauto bevölkerte mit jede Menge Playmobildarstellern den Küchentisch, Essen wurde nur dem Hund serviert.

Die Idee entstammte wie fast alle kreativen Kicks der Nacht oder einer Joggingrunde. (Woraus ich die Konsequenz ziehen sollte, mehr zu schlafen und zu laufen, und weniger am Schreibtisch zu sitzen. Aber wer soll den ganzen Unsinn dann ausführen) Noch schreibe ich meine Einträge nur für mich. Einerseits freue ich mich auf den Bang, vielleicht nicht big, aber immerhin, einen small Bang. Da die Entstehung mir doch einiges an Geburtswehen abverlangt hat, werde ich den Moment genießen, wenn meine Gedanken einmal Leser finden. Gleichzeitig müssen sich meine Gedanken ab diesem Zeitpunkt messen lassen – seid gnädig, Ihr holden Leserinnen und Leser.

Moni kurz mal weg
Es kommt mir vor, als sei gestern Weihnachten gewesen. Silvester. Schnee auf den Straßen (genau einmal in diesem Winter). Last Christmas im WDR2. Wie kann es sein, dass schon Mitte März ist? Narzissen, Vögel im Balzmodus, kurze Hosen. Wo war ich nur die drei Monate? Je schneller ich arbeite, je mehr ich in meinem Blog und den Gedanken und Vorbereitungen für die Reise versinke, desto rascher vergeht die Zeit. Ich bin so in den Blogaufbau abgetaucht, dass meine Welt recht beschränkt ist. Ich kriege wenig davon mit. Sehr wenig. Und wenige etwas von mir. Meine Freundin Feli, die den Blog heute einmal anschauen durfte, sagte: Moni, ah, dies wusste ja gar nicht und auch das hast Du mir nicht gesagt. Wie auch, ich bin ja weg. Wo? Wenn Ihr mich sucht, bin im Blog. Da ganz hinten links in der Rubrik im Keller. Ich schweife ab. Noch kann ich schreiben, was ich will – liest ja noch keiner.

Plötzlich nehme ich wahr, dass Paul schon den ganzen Samstag mit Freunden im Viertel verbringt, und Fannie ebenso. Wo sind meine kleinen Kinder hin, auf die ich aufpassen, um die ich mich kümmern musste? Die stets in meiner Nähe waren. Heute freue ich mich, wenn ich noch eingeweiht werde, wo sie mit wem ihre Freizeit verbringen. Wird wirklich Zeit, dass wir gemeinsam losfahren. Hier verliert einer einen Backenzahn, da stehen plötzlich Mädels vor der Tür, und dann tauchen auch schon Jungs auf. Als die Kinder noch Kleinkinder waren, wollte ich oft die Zeit anhalten, die Momente einschweißen. Heute freue ich mich über die Selbstständigkeit und auch über das Erwachen der Kinder. Ich bin froh, dabei sein zu dürfen und wundere mich dennoch – alles flieht.

Kurz mal ein schlechtes Gewissen
Gestern, bei Pauls letzten Handballspiel der Saison, habe ich das erste Mal seit langem wieder ein schlechtes Gewissen gehabt. Die Kinder werden ihre Freunde vermissen, ihren Alltag, ihre Mannschaften und Spiele. Fannie ihren Mittwoch beim Turnen, Paul die Montage und Donnerstage mit Handball. Kickboxen, Malschule, Freundinnen, Jungs ausspionieren, mal eben zum Tischtennisspielen verbotenerweise auf den Schulhof. Mein Ma, die äußerst tapfer unserer Reise entgegensieht, meinte vor kurzem das erste Mal, sie könne nicht mehr schlafen. Wenn ich nicht wüsste, dass ich gute Freundinnen in Köln habe, die sich um sie kümmern, ich brächte es nicht über’s Herz, sie alleine zu lassen. Ich habe ihr versprochen, dass wir zurückkommen, wenn die Situation es erfordert – und daran werde ich mich auch halten.

Es fügt sich langsam
Um mal wieder auf den Boden zu kommen: Weitaus greifbarer das Thema Hausvermietung. Hier hat uns die Fügung junge Leute angeweht. Musiker, Künstler, Kulturschaffende. Gerade heute haben wir den Mietvertrag unterschrieben. Ich bin mir unendlich sicher, dass sie genau die sind, die das Haus haben will. Sie werden unseren alten Kasten mit Leben füllen, ihn zum Klingen bringen. Bei Zeiten stelle ich sie euch vor, sie haben versprochen, auf unserer Abschiedsparty Musik zu machen.

Ebenso wie die jungen Leute flatterte vor ein paar Wochen eine Frau in unser Haus, nach der ich schon lange Zeit gesucht hatte. Da ich meine Kunden unbedingt in guten Händen wissen will, wenn wir unterwegs sind, habe ich schon einige Zeit nach jemandem gefahndet, die oder der a) texten kann b) bei IT, Digitalisierung, Breitband und Security nicht schreiend das Weite sucht und c) Zeit hat. Nun hat mich Thomas Dönnebrink – Berliner, Quisharer, extrem guter Netzwerker – mit einem Paar aus dem Veedel zusammengebracht, die im September letzten Jahres von einem eineinhalbjährigen Segeltörn in die Karibik zurückgekehrt sind. Und siehe da, Heike Grusemann hat noch wenig Aufträge nach ihrer Rückkehr und erklärt mir den Bordmotor im Detail. Die Frau kann Technik. Die Annäherung läuft, die ersten Aufträge werden geschrieben. Ich habe so ein Gefühl…

Zwischendurch hatte ich immer wieder einmal, und zugegebenermaßen recht regelmäßig und durchdringend, das Gefühl, dass ich wirklich jeden verstehen kann, der eine solche Langzeitreise nicht macht. Allein die Vorstellungen der Vorbereitungen zwingen mich manchmal in die Knie. Doch jetzt geht es richtig los.

Highnoon, wir sind bereit.

  • Blog online bringen. Blog online bringen. Blog online bringen
  • Womo durch den TÜV beten
  • Womo abflugfertig machen – Solar, WIFI, Innenausbau
  • #VLOG 1 starten
  • Wieder mit der Schule Kontakt aufnehmen und Lösung für Kinder beruflich Reisender vorschlagen
  • Krankenkasse ansprechen wegen Familienversicherung
  • Irgendeine Startrichtung festlegen – wir tendieren nach Norden
  • WLAN für meine Mutter einrichten und Skype üben
  • Badezimmer fertigstellen
  • Fassade streichen lassen
  • Rasen säen, damit die Haus-Gemeinschaft im Sommer barfuß auf Nachtschnecken nachspielen kann

Gibt’s eigentlich auch Un-Dos? Falls ja, weiß ich eines für mich:
Keine Reiseblogs mehr scannen

… Fortsetzung folgt.

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