Die Wahl des Transportmittels für unsere Reise hat uns monatelang Nerven gekostet. Vor allem, weil wir immer wieder Pros und Contras gecheckt haben. Ein Überblick.
Fast genau so lang wie die Entscheidung zu unserer Reise zurückliegt, hat uns die Wahl des für uns geeignetsten Transportmittels beschäftigt.
Die Rahmenbedingungen: Fünf Leute plus Hund unterwegs auf den Straßen Europas.
Voraussetzungen:
- Wir wünschen uns ein einigermaßen festes Dach über dem Kopf
- Wollen so flexibel wie möglich sein
- Möglichst sympathisch rüberkommen
- Nicht zu wohlhabend erscheinen (ein Punkt, der bei unserem Reisebudget leicht einzuhalten ist)
- Nicht zu abgerissen (wird schon schwerer)
- So reduziert wie eben möglich reisen
- Unterwegs selber kochen
- Platz haben für Familie plus Arbeit
- Fahrräder dabei haben
Unsere erste Überlegung war, mit unserem Ford Nugget loszuziehen. Allein die Vorstellung, mit drei Kindern und Hund jeden Abend den Bus umzubauen und bei Regenwetter ohne Rückzugsraum eingepfercht zu sein, hat uns rasch davon abgebracht. Zudem wäre die nötige Erweiterung und Umbau mit Dachboxen und seitlich befestigten Kisten auch teuer geworden. Während der Nugget eine sehr reduzierte Art des Reisens gewesen wäre, ist das Modell an der Realität gescheitert: zu klein.
Zweite Version: Mit restauriertem T3 und ein Eriba aus den 80ern als Gespann on Tour. Unsere Lieblingslösung, die rasch an ihre Grenzen stößt, wenn man bedenkt, dass man mit einer Länge von mindestens zehn Metern daherkommt. Sie wäre praktisch, da man sich bei Bedarf extrem verkleinern könnte (etwa für Ziele, die nur mit Fähren zu erreichen sind). Schlussendlich hat auch hier der Preis zum Ausschluss geführt – Restauration des T3 plus Eriba hätte sicher 15.000 Euro gekostet.
Lösung drei und unsere Entscheidung: Ein Wohnmobil. Nicht gerade der unauffälligste Look, mit dem man sich seiner Umwelt nähert, aber dennoch: Die Vorteile überwiegen für uns. Ein Womo bietet genug Platz für alle, Betten müssen nicht täglich umgebaut werden. Ein Aufenthaltsbereich mit Tisch dient als Wohn- und Esszimmer. Auch hier haben wir Monate mit der Recherche nach DEM passenden Wohnmobil verbracht. Unsere Entscheidung: Es soll ein Niessmann Bischoff Clou 670 sein, mit Etagenbetten werden, am liebsten ein Oldimer. Letzteres hat den Vorteil, dass wir das Dieselfahrzeug auch in der Stadt fahren können und in unserer Wohnumgebung abstellen und umbauen können. Warum der Niessmann Bischoff? Die Womos dieses Herstellers gelten als sehr solide verarbeitet und der 670 als Rolls Royce seiner Zeit. Dafür sind sie extrem behäbig, schwer, langsam, nach heutigen Standards als untermotorisiert. Sie haben meist eine wassergeführte Heizung, die mit Strom und Gas betrieben werden kann, statt der üblichen rein gasbetriebenen. Zudem bieten sie unendlich Platz, gemütliche Schlafkojen im Alkhoven und in den Etagenbetten. Und man kann sich bedenkenlos an die Verschönerung des nnenraums machen, da das Interieur meist so runtergerockt ist, dass man den Eindruck vom Innenraum kaum verschlimmern kann.
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