Die Kurzversion:

Wir

  • fordern Zeit für uns als Familie ein
  • wollen ausprobieren, was die neue Freiheit mit uns anstellt und was in uns schlummert, wenn wir nicht im Alltag feststecken
  • haben das Entdeckergen in uns gefunden
  • haben Kinder, die das Ganze jetzt noch mitmachen
  • wollen testen, ob die Freilerner recht haben
  • probieren aus, wie das Digitale Nomadentum schmeckt
  • wollen, schreiben, filmen, fotografieren, zeichnen, Sport machen, musizieren, experimentieren – ganz wie es uns gefällt
  • reisen in Europa, weil wir an den Kontinent glauben und unsere Kinder für ein Europa in Freiheit und Freiheit begeistern wollen.

Long Version für Neugierige:

Unser Alltag in 2016 sah ungefähr so aus: 6 Uhr aufstehen, Paul um 6.30 Uhr wecken, Fannie um 7 Uhr wecken. Paul um 7.10 Uhr verabschieden, der dann mit Bus und Bahn in die Max-Ernst-Gesamtschule gefahren ist. 7.45 Uhr: Fannie geht aus dem Haus. Spätestens 8 Uhr: Liv wecken, in den Kindergarten bringen mit dem Ziel: Um 9 Uhr am Schreibtisch sitzen. Für Andi und mich sehen die Tage dann so aus: Arbeiten so schnell und so viel wie möglich, Kunden betreuen, recherchieren, schreiben, fotografieren, Termine wahrnehmen, Hefte planen, Aufgaben delegieren, beziehungsweise Häuser entwerfen, Bauaunträge stellen, Angebote prüfen und so weiter. Zwischendurch gefühlt immer wieder unterbrochen durch Steuerunterlagen ausfüllen, GEZ-Rechnungen begleichen oder das Haus einigermaßen in Schuss halten. Nachmittags kommen die Kids nach Hause, dann folgt Englisch lernen oder halbherziges Spielen, weil der Schreibtisch immer noch ein To-Do bereithält. Ach ja, Essen muss man auch noch zwischendurch – wir sind mittlerweile Meister im Brote schmieren. Abends: Eltern kennen den Ablauf, Ruhe gibt es so gegen 22 Uhr und wir waren völlig fertig vom Tag und froh, wenn endlich das Licht ausging. Ganz ehrlich, so manches Mal fehlte mir die Kraft zum Aufstehen und die Freude, den Tag als etwas Besonderes und Einzigartiges zu begrüßen.

Unschwer zu erkennen, dass sich bei der Gemengelage das Gefühl einschleicht: Hier stimmt etwas nicht: Wir hinken mit unseren Terminen immer einen Schritt hinterher, statt befreit voranzulaufen. Viel Verantwortung, wenig frei. Viel Stress, weniger Sein. Viel Stadt, wenig Natur. Viel Drumrum, wenig Wir. Wir haben gemerkt: Wir funktionieren mehr als wie agieren. Unsere Kreativität schwindet. Der Spaß an uns und unserer Familie ebenso. Manchmal habe ich das Gefühl, wir stehen neben uns und schauen uns in all der Unruhe beim Gelebtwerden zu.

Und von der politischen Gemengelage haben wir uns zu lange runterziehen lassen. Jetzt schalten wir einfach ab und aus.